(Rezension – Werbung) Das Geschenk – Sebastian Fitzek
Gebundene Ausgabe: € 22,99
Ebook: € 14,99
Seiten: 368
Verlag: Droemer
Erschienen am: 23.10.2019
Milan Berg steht an einer Ampel, als ein Wagen neben ihm hält. Auf dem Rücksitz ein völlig verängstigtes Mädchen. Verzweifelt presst sie einen Zettel gegen die Scheibe. Ein Hilferuf? Milan kann es nicht lesen – denn er ist Analphabet! Einer von über sechs Millionen in Deutschland. Doch er spürt: Das Mädchen ist in tödlicher Gefahr.
Als er die Suche nach ihr aufnimmt, beginnt für ihn eine albtraumhafte Irrfahrt, an deren Ende eine grausame Erkenntnis steht: Manchmal ist die Wahrheit zu entsetzlich, um mit ihr weiter zu leben – und Unwissenheit das größte Geschenk auf Erden.
(Quelle: Verlag)
Seit langem hat sich wieder ein Fitzek in mein Regal verirrt und gespannt wagte ich mich in die Welt von Milan. Milan ist Analphabet und ich muss sagen, trotzdem er ein wirklich verschrobener und spezieller Charakter ist, war er mir gleich sympathisch. Sein Manko verbirgt er gekonnt seit seiner Kindheit und schon allein diese Tatsache fand ich faszinierend. Ist es wirklich möglich sich so lange durchzumogeln? Als dann dieses Mädchen mit verzweifelter Miene den Zettel an die Fensterscheibe presst, ist es für Milan jedoch dramatisch. Denn er kann nichts entziffern.
Wie das Schicksal es so will, erfährt er – über Umwege – dennoch was dort geschrieben stand und zusammen mit seiner Liebsten Andra macht er sich auf, um das Mädchen zu retten. Noch ahnt er nicht, was hinter allem steckt und welche Geheimnisse ans Tageslicht befördert werden. Milan als Individuum ist perfekt für die Geschichte gewählt und hat eine unheimlich spannende Vergangenheit, die vielleicht – oder auch nicht – eine Rolle spielen. Außerdem ist er so jemand, bei dem manchmal die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen und er einmal mehr über seinen Schatten springen muss. Er ist durch und durch ein authentischer Charakter mit einer unheimlichen Tiefe. Einfach fabelhaft!
“Das Geschenk” war für mich eigentlich von Beginn an spannend und ließ auch in keinem Kapitel nach. Man will hinter das Geheimnis kommen, will die Verbindungen selbst herausfinden und alles aufdecken. Und das macht einen guten Thriller aus. Wenn nicht von Beginn an alles offensichtlich ist und man noch die Möglichkeit hat, selbst zu entdecken und Überlegungen anzustellen. Außerdem war mir nicht immer klar, ob Andra wirklich auf der richtigen Seite stand. Irgendetwas hatte auch sie zu verbergen. Das alles zusammen hat der Story eine gute Mischung gegeben, die vielleicht noch ein kleines bisschen Potential nach oben gehabt hätte, aber trotzdem wirklich wirklich toll war!
Ich hoffe, Fitzek behält diesen Aufwärtskurs bei und hat bald Nachschub für uns! Als nächstes werde ich mir – glaube ich – den Insassen vornehmen. Auf jeden Fall freue ich mich schon auf Band 2 der Auris-Reihe. Hier hat ja auch Herr Fitzek seine Finger im Spiel und Band 1 hat mir wirklich unheimlich gut gefallen!