(Rezension – Werbung) Spy Coast – Die Spionin von Tess Gerritsen
Hardcover: € 24,–
Ebook: € 18,99
Erscheinungsdatum: 15.11.2023
Seiten: 464
Autorin: Tess Gerritsen
Verlag: Limes Verlag
Über Maggie Bird kann man einiges erzählen: Sie züchtet Hühner, ist eine zuvorkommende Nachbarin und lebt ein ruhiges Leben im idyllischen Purity in Maine. Die scheinbar durchschnittliche Sechzigjährige besucht regelmäßig einen Buchclub, wo sie mit ihren ebenfalls pensionierten Freunden Martinis trinkt – gerührt, nicht geschüttelt. Sie kann hervorragend mit einem Gewehr umgehen. Und sie spricht nie über ihre Vergangenheit.
Als eines Tages eine tote Frau in ihrer Auffahrt liegt, ist Maggie sofort klar: Dies ist eine Nachricht aus der »guten alten Zeit«. Vor sechzehn Jahren arbeitete sie für die CIA, und nun scheint die Vergangenheit sie eingeholt zu haben. Zusammen mit ihren Freunden aus dem Buchclub – alles ehemalige Spione wie sie – nimmt Maggie die Ermittlungen auf, denn sie alle wissen: Für die lokale Polizei ist dieser Fall eine Nummer zu groß …
(Quelle: Limes)
Normalerweise lasse ich die Bücher außerhalb der “Rizzoli&Isles”-Reihe aus, aber hier war ich neugierig und ich wollte mal wieder einen Gerritsen lesen.
Die Grundstory ansich ist wirklich spannend. Hauptprotagonistin ist die sechzigjährige Maggie, die nach außen hin wie eine ganz normale Rentner wirkt. Auch ihre Freunde vom Buchclub – scheinbar alles ganz normale Rentner und Freunde. Doch sie alle waren Spione und haben für die CIA gearbeitet. Jetzt genießen sie ein ruhiges gemeinsames Leben am Land und die Zeit bei der CIA scheint nur mehr eine Erinnerung. Bis eine geheimnisvolle Frau bei Maggie auftaucht und sich kurz darauf die Ereignisse überschlagen….
Grundsätzlich hat mich dieser Buchclub etwas an die “R.E.D.”-Filme erinnert. Was aber vollkommen egal ist, weil sie trotzdem eine tolle Truppe sind, die ihren ganz eigenen Charme hat. Maggie ist vor 16 Jahren bei der CIA ausgestiegen. Sie wurde damals regelrecht zerstört und das fühlt lässt einem die Autorin immer wieder spüren. Diese ganz eigene Traurigkeit, die einem an die Nieren geht.
Als nach und nach die Details über ihre letzte Operation aufgedeckt werden und die Lösung in greifbarer Nähe war, hat sich bei mir eine gewisse Vorstellung im Hinterkopf entwickelt. Eine gewisse Lösung, die ich erwartet habe bzw. eher erhofft habe. Es war spannend und einfach alles möglich. Mit jedem Kapitel habe ich auf diesen Boom-Effekt gewartet. Die Auflösung war gut, wirklich, versteht mich nicht falsch aber ich hatte mir doch noch mehr erwartet. Noch mehr Gänsehaut, was die Auflösung der letzten Operation anging.
Nichts desto trotz war es eine spannende und tolle Geschichte mit witzigen, authentischen Charakteren, die einem nach und nach ans Herz wachsen. Ich persönlich bin mir nicht im Klaren, welche Rolle die Polizistin Jo wirklich spielen sollte. Sie wäre für mich eigentlich verzichtbar gewesen. Aber wer weiß, falls noch Folgebände kommen, war dieser Band vielleicht erst der Wegbereiter für eine neue Freundschaft oder Partnerschaft?! Man wird sehen!
Ansonsten kann ich “Spy Coast” wirklich empfehlen! Ist zwar nicht Gerritsens beste Geschichte, aber das ist schon Jammern auf hohem Niveau!